Sehr geehrte Damen und Herren,

die Pädagogik von Maria Montessori fasziniert seit über 100 Jahren Menschen auf der ganzen Welt. Der Grundgedanke, die Kinder als „Baumeister ihrer selbst“ zu erkennen und zu fördern, ist aktueller denn je. Und damit auch die Aufforderung des Kindes an PädagogInnen, ErzieherInnen und die Eltern: „Hilf mir es selbst zu tun.“

Diese Haltung macht bescheiden. Wir Erwachsenen sind lediglich „Forschungsassistenten“, die die natürliche Neugierde der Kinder stärken sowie ihre Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit fördern.

Maria Montessori stellt die Individualität, die Bedürfnisse, die Interessen und Talente eines jeden Kindes in den Mittelpunkt des erzieherischen Handelns. Ihre Pädagogik glaubt an die natürliche Freude der Kinder am Lernen. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil des Wesens von uns Menschen und bei Kindern ganz besonders ausgeprägt. Das soll mit Achtung und Respekt unterstützt und bisweilen auch freigelegt werden

Kinder wachsen in ganz unterschiedliche Familien auf. Und auch die Bildungsanregungen sind sehr unterschiedlich ausgeprägt.
Auch wenn alle Eltern das Beste für ihre Kinder wollen: Ihre Ressourcen, ihre eigenen Bildungserfahrungen, ihre Lebenshilfe und ihre Werte bilden einen Rahmen, der Kinder beflügeln oder einengen kann.
Die Montessori Pädagogik will daher Kindern helfen, Schwierigkeiten zu überwinden anstatt ihnen auszuweichen.

Die Montessori Pädagogik will gleiche Teilhabechancen für alle Kinder ermöglichen. Unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Muttersprache oder Religion – und unabhängig vom sozialen Status.
Dies ist in einer immer vielfältigeren Gesellschaft ein inklusives bildungspolitisches Ziel. Ein Ziel, das der gleichen Würde aller Menschen und damit dem Humanismus verpflichtet ist.

Die Montessori Pädagogik will Kinder dabei unterstützen, einen eigenen Willen zu entwickeln, indem sie Raum für freie Entscheidungen haben. Sie sollen selbstständig denken und verantwortlich handeln. Das ist auch Demokratieerziehung.
Denn die Demokratie ist die einzige Staatsform, die man lernen muss. Alle anderen werden verordnet.

In Wuppertal setzen sich viele Menschen im Geist von Maria Montessori für Kinder ein.
Dieses Engagement unterstütze ich als Schirmherr der Montessori Vereinigung Wuppertal.
Bitte unterstützen auch Sie die Eltern, PädagogInnen und ErzieherInnen, die sich der Montessori Pädagogik verpflichtet und verbundenen fühlen.

Herzliche Grüße,

Dr. Stefan Kühn

Schirmherr der Montessori Vereinigung Wuppertal &
Dezernent für Soziales, Jugend, Schule und Integration der Stadt Wuppertal